Wie nachhaltig ist dein Handy?
- Lina und Emma
- 20. Juni 2024
- 4 Min. Lesezeit
Es ist garnicht so unwahrscheinlich, dass du ein iPhone besitzt, denn 33,2% der deutschen Smartphonebesitzer nutzen ein iPhone. Gerade bei uns Jüngeren ist Apple sehr beliebt. Die Frage nach der Nachhaltigkeit von Handys gewinnt in unserer heutigen Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Deshalb sollte man sich genauer mit der Nachhaltigkeit seines Handys auseinandersetzten.
Die Nachhaltigkeit von iPhones hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Apple setzt immer mehr auf recycelte Materialien, zum Beispiel bei Plastik, Aluminium oder anderen Metallen. Der CO2-Ausstoß des iPhones über seinen Lebenszeitraum hat sich mit zunehmender Generation vom iPhone X zum iPhone 14 um 18kg also rund 23% verringert.
Ebenfalls bei der Verpackung wird nun mehr auf Nachhaltigkeit geachtet. Mittlerweile gibt es keine Umverpackung aus Plastik mehr, dadurch werden rund 600.000 Tonnen Kunststoff Jahr für Jahr eingespart. Apple hat das Ziel bis 2025 komplett auf Kunststoff in Verpackungen zu verzichten.
Ihr habt 2020 vielleicht mitbekommen, dass Apple auf das Netzteil in der Verpackung des iPhones und der Apple Watch verzichtet hat. Man könnte dies als Versuch der Gewinnmaximierung verstehen, jedoch macht es auch aus ökologischer Sicht Sinn. So können Emissionen bei Transport aber auch Ressourcen eingespart werden, denn auf eine Versandpalette passen nun 70% mehr Produkte.
Dies ist unter anderem auch eine Maßnahme, die Apple ergriffen hat um sein Ziel zu erreichen, bis 2030 klimaneutral zu werden. Ebenso in seinen Standorten sowie der Produktion hat Apple schon erhebliche Fortschritte gemacht.

Apple ist dafür bekannt, seine Geräte über einen vergleichsweise langen Zeitraum mit Software-Updates zu versorgen, was die Nutzungsdauer erheblich verlängern kann. Ein jedoch häufig kritisierter Punkt bei iPhones ist die Akkulaufzeit, auch wenn die Akkus bei den neusten Modellen bereits effizienter und langlebiger als bei ihren Vorgängern sind. Apple bietet jedoch die Möglichkeit, Akkus auszutauschen, was die Lebensdauer der Geräte weiter verlängert. Dies ist allerdings nicht bei allen Geräten möglich. Ab dem iPhone 14 kann man die iPhones besser auseinander bauen als zuvor, so ist auch ein Apples Self-Service-Repair möglich. Das bedeutet, dass Apple dir originale Ersatzteile zukommen lässt und du es selbst reparieren kannst. Diese Faktoren führen dazu, dass du dein iPhone circa vier bis sechs Jahre nutzen kannst.
Trotzdem beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer nur drei Jahre. Das liegt daran, dass wenn man sich ein iPhone kauft, man sich selten das neuste kauft, unter anderem weil es sehr teuer ist und die Preise nach der Veröffentlichung meist stark sinken. So kann man also insgesamt nicht den Zeitraum also sechs Jahre, die das iPhone mit Softwareupdates versorgt wird nutzen. Kauft man beispielsweise jetzt das iPhone 13 macht es nur noch drei Jahre Updates. Danach ist es natürlich nicht unbrauchbar aber die Nutzung wird eingeschränkt. Wenn man dann auch noch Probleme mit der Akkukapazität hat, lohnt es sich kaum noch, den Akku auszutauschen und viele kaufen sich einfach ein neues iPhone.
Ein naheliegender Gedanke ist, dass diese Faktoren auch mit dem Profit von Apple zusammenspielen: Apple macht mehr Gewinn wenn sich jeder iPhone Nutzer alle drei Jahre ein neues iPhone kauft.
Im Vergleich zu anderen Smartphone-Herstellern hat Apple eine führende Rolle im Bereich Nachhaltigkeit eingenommen. Viele Android-Hersteller wie Samsung und Huawei haben ebenfalls Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit ergriffen, doch oft nicht im gleichen Ausmaß und mit den gleichen Effekten wie Apple. Samsung hat Programme zur Rücknahme und Wiederverwertung von Altgeräten gestartet, während Huawei an der Entwicklung energieeffizienter Technologien arbeitet. Google hat mit seinen Pixel-Smartphones eine Umweltzertifizierung erreicht, die strenge ökologische Standards bestätigt.

Das nachhaltigste Smartphone auf dem Markt ist das Fairphone. Das niederländische Unternehmen setzt auf faire Arbeitsbedingungen, transparente Lieferketten und einen einfachen Aufbau, der es den Nutzern ermöglicht, einzelne Teile einfach zu reparieren oder auszutauschen. Dadurch wird die Lebensdauer des Geräts erheblich verlängert und Elektroschrott reduziert. Fairphone verwendet zudem recycelte Materialien und engagiert sich aktiv für bessere Arbeitsbedingungen in der Lieferkette.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Smartphones immer nachhaltiger werden, doch es gibt noch viel zu tun. Apple hat große Fortschritte gemacht, während andere Hersteller aufholen. Das Fairphone zeigt, dass noch mehr Potenzial in einfachen und transparenten Konzepten steckt. Jeder von uns kann durch bewussten Konsum und längere Nutzung des Smartphones zur Nachhaltigkeit beitragen.
Textquellen:
“Android und iOS - Smartphone-Marktanteile in Deutschland.” o.D. Statista. Abgerufen am 18. Juni 2024.
Ayoub, Nadja. 2017. “Greenpeace-Ranking: So umweltfreundlich sind Apple, Samsung und Co.” Utopia GmbH. 18. Oktober, 2017. Abgerufen am 18. Juni 2024
“iPhone nach 3 Jahren ausgesondert: Apple verrät wahre Lebensdauer von Geräten.” 2016. CHIP. 21 April, 2016. Abgerufen am 18. Juni 2024.
“iPhone-Haltbarkeit – zur Nutzungsdauer von iPhones.” 2022. Everphone. 12. April, 2022. Abgerufen am 18. Juni 2024.
Wie lange gibt es iPhone-Updates?” o.D. Deinhandy.de.
Abgerufen am 18. Juni 2024
„Klimabilanz bei Apple: Wie nachhaltig ist das iPhone tatsächlich?“ Mediamarkt. Abgerufen am 18. Juni 2024.
„Environmental Progress“ Apple. o.D. Abgerufen am 18. Juni 2024
„Über uns- Gemeinsam kurbeln wir die Nachfrage nach fairen Produkten an“ Fairphone. o.D. Abgerufen am 18. Juni 2024
„Trade in. Upgrade. Save. It’s a win‑win‑win.“ Apple. o.D. Abgerufen am 18. Juni 2024
Bildquellen:
Thai Nguyen, 28. Februar 2023. Abgerufen am 18. Juni 2024
Daniel Romero, 22. November 2022. Abgerufen am 18. Juni 2024
„The Fairphone 3 Dismantled.“ o.D Abgerufen am 18. Juni 2024
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