top of page

Klimawandel tötet Korallen: eine bunte Welt stirbt

  • Nele Behnke, Anne Brosch & Svea Henking
  • 20. Juni 2024
  • 3 Min. Lesezeit

ree

Korallen sind ein elementarer Bestandteil des marinen Ökosystems. Sie bieten Lebensraum für 4.000 verschiedene Tierarten und schützen Küstenregionen vor Stürmen und Bodenerosionen.

Seit Mitte der 1980er-Jahre lässt sich weltweit aufgrund von steigender Meerestemperaturen das Phänomen des großflächigen Korallensterbens beobachten. Laut eines Berichtes des „Intergovernmental Panel on Climate Change“ sind bereits ein Drittel des globalen Korallenbestandes zerstört und mehr als die Hälfte aktuell gefährdet. Entwickelt sich dieser Trend so weiter, kann schon bald ein ganzes Ökosystem zusammenbrechen. Doch wie wirkt sich der Klimawandel konkret auf die Korallen aus und kann der Mensch den Prozess des Korallensterbens noch stoppen?


Die vorantreibende Kraft des Klimawandels ist niemand geringerer als der Mensch selbst. Denn dieser ist verantwortlich für den anthropogenen Treibhauseffekt, welcher den natürlichen Treibhauseffekt massiv verstärkt. Durch diesen werden die Sonnenstrahlen in der Erdatmosphäre länger gehalten, was zu einer Erwärmung des Klimas und damit auch des Meeres führt. Die Erwärmung der Ozeane wirkt sich negativ auf die Korallen aus. Gesunde Korallenriffe sind gekennzeichnet durch eine bunte Färbung, während geschädigte Riffe ihre Farbe verlieren und ausbleichen.

Unter idealen Umständen leben Korallen in einer symbiotischen Verbindung mit Algen.

In einer Symbiose verbinden sich zwei Lebewesen verschiedener Art zum gegenseitigen Vorteil.

Dieser Vorteil besteht im Fall der Verbindung zwischen Korallen und Algen darin, dass Algen durch Photosynthese Energie in Form von Kohlenhydraten generieren, während Korallen im Austausch Schutz und mineralische Nährstoffe bieten.

Bei erhöhter Wassertemperatur herrscht ein Nährstoffmangel, der für klimabedingten Hitzestress sorgt, wodurch die Korallen zu ihrem eignen Schutz die Alge verstößt und die Symbiose zerstört wird. Mit dem Verlust der Symbiose setzt der Prozess des Verhungerns ein, was sich im Ausbleichen der Koralle äußert.

Die Korallenbleiche ist eine Vorstufe des Korallensterbens. Wenige Wochen nach dem Einsetzen der Bleiche stirbt die Koralle an Nährstoffmangel und das leblose Kalkskelett bleibt zurück.

Zusätzlich zu der Belastung durch die Erwärmung des Meeres schädigt die Veränderung des pH-Werts im Ozean die Korallenriffe. Durch die vermehrte Aufnahme von Kohlenstoffdioxid sinkt der pH-Wert des Meeres. Aufgrund von vorangegangener Forschung mit natürlichen Kohlenstoffdioxidquellen zeigte sich, dass die Artenvielfalt sowie die Dichte der Korallen bei niedrigerem pH-Wert abnimmt.

ree

Die Tatsache, dass es sich bei der Bleiche lediglich um eine Vorstufe des Korallensterbens handelt, können sich Forscher zunutze machen, indem sie Verfahren entwickeln, um den Prozess des Sterbens zu verlangsamen. Unter anderem entstand die Vermutung, dass Mikroorganismen den Korallen beim Überleben helfen könnten. Dies überprüfte ein Forscherteam in einer umfangreichen Studie einer Korallenart im Jahr 2021. Die Korallen befanden sich in einem nachgebauten Raum im Labor, welcher die natürliche Umgebung unter Bleichbedingungen imitieren sollte. Die Forscher entschlossen sich dazu, für den Versuch drei Gruppen an Korallen zu bilden. Die erste Gruppe bekam keine Impfung und verhielt sich somit wie die Korallen, die unter natürlichen Bleichbedingungen im Meer leben. Eine zweite Gruppe wurde mit den Mikroorganismen geimpft, bei denen man eine positive Auswirkung auf die Korallen vermutete. Die dritte und letzte Gruppe erhielt eine Impfung mit Kochsalzlösung, um herauszufinden, ob es sich bei dem antizipierten Effekt der Mikroorganismen lediglich um den Placebo-Effekt handle.

Nach langer Beobachtung kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass die Mikroorganismen tatsächlich die Korallenbleiche bzw. das Korallensterben eindämmen können.

Alle Korallen waren von Hitzestress betroffen, jedoch wurde dieser bei den mit Mikroorganismen geimpften Korallen stark gemildert. Des Weiteren hatten diese Korallen eine 40 % höhere Überlebensrate und eine stabilere photosynthetische Leistung.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Klimawandel einen starken Einfluss auf die Korallen und somit auf das ganze Ökosystem Ozean hat. Durch die Erwärmung des Meeres werden immer mehr Korallenriffe zerstört und der vielfältige Lebensraum verschwindet nach und nach. Jedoch bieten einige wissenschaftliche Erkenntnisse eine vielversprechende Perspektive zur Rettung und Erhaltung der Korallenriffe, zum Beispiel durch bestimmte Mikroorganismen.


Literaturverzeichnis:



Bildquellen:





 
 
 

Comments


Lorem Ipsum Schülerzeitung 

©2023 von Lorem Ipsum . Erstellt mit Wix.com

bottom of page